Charlie Brown

„So stehe ich, wenn ich deprimiert bin“, sagt Charlie Brown in einem seiner berühmtesten Comic Strips mit gesenktem Kopf zur seitlich hinter ihm stehenden Lucy. „Wenn du deprimiert bist, ist es ungeheuer wichtig“ und hebt den Kopf zu Lucy „eine bestimmte Haltung einzunehmen… . Das Verkehrteste, das du tun kannst, ist aufrecht und mit erhobenem Kopf dazu stehen, weil du dich dann sofort besser fühlst“, warnt er die ihn beobachtende Lucy. „Wenn du also etwas von deiner Niedergeschlagenheit haben möchtest, musst du so dastehen…“ und senkt den Kopf wieder tief nach unten. (Peanuts 1960, United Feature Syndicate, Inc.). Vier Comic-Bilder reichen dem Autor und Zeichner Charles M. Schulz aus, um zu verdeutlichen, dass Charlie Brown weiß, wie seine innere Einstellung und seine Körperhaltung sich gegenseitig beeinflussen. Entscheidet Charlie Brown sich in einer bestimmten Situation für den gesenkten Kopf, bleibt er mit großer Wahrscheinlich in seiner Niedergeschlagenheit stecken. Hebt er ihn, läuft er Gefahr, sich sofort besser zu fühlen. Finge er noch an zu lächeln, würde sich seine Bedrücktheit vermutlich in eine frohere Stimmung umwandeln.

Unsere Körpersprache wirkt in verschiedene Richtungen: Sie kann unsere innere Gefühlslage ausdrücken. Oft geschieht dies unbewusst. Sind wir nervös, dann spielen wir vielleicht mit unseren Ringen, fassen uns an die Ohren, an die Nase oder fahren uns über den Kopf. Bei Angst ziehen wir oft die Schulter nach oben, vermeiden den Augenkontakt mit anderen oder wir starren den anderen an.

Mit einer bewusst eingesetzten Körpersprache können wir auch unsere innere Haltung beeinflussen. Wenn wir ruhig atmen, die Schultern senken, uns bei Vorträgen etwas breitbeiniger hinstellen, die Arme leicht über der Körpermitte halten und wenn unseren Kopf bei Gesprächen möglichst entspannt gerade halten und ihn nicht zur Seite kippen (das macht uns zwar sympathisch, senkt jedoch den Status) und dabei den Blickkontakt mit unserem Gegenüber oder zu unseren Zuhörern immer wieder halten, dann kann uns dies helfen, unsere Ideen leichter vor einer Gruppe vorzutragen oder mit klarem Blick unseren Vortrag vor einer größeren Versammlung zu präsentieren. Sind wir diese Körperhaltungen nicht gewohnt, dann kann es sich lohnen, sie auszuprobieren und so lange regelmäßig zu trainieren, bis sie für uns ganz selbstverständlich sind. Und wenn wir dann noch hin und wieder ein Lächeln in unser Gesicht zaubern, dann können wir damit nicht nur unsere eigene Welt, sondern auch die unseres Gegenübers verändern.

 

Checkliste

 

1.) Charlie Brown weiß, er könnte, wenn er wollte, seine Stimmung verbessern. Zum Beispiel, wen er seinen Kopf hebt anstatt ihn gesenkt zu halten. Er entscheidet sich dagegen. Wahrscheinlich ist deshalb der kleine Comicstripp so beliebt: Charlie Brown bietet uns an, dass wir entscheiden können, wie wir uns fühlen und geben in unseren alltäglichen beruflichen und privaten Situationen.

2.) Am Anfang mag es uns komisch vorkommen, unsere Körpersprache gezielt zu trainieren und einzusetzen und damit unsere Stimmung zu verändern. Also beispielsweise so zu tun, als fühlten wir uns gut und selbstsicher, obwohl wir es in diesem Moment nicht so empfinden. Im Laufe der Zeit kann es uns mit gezielten Körperspracheübungen gelingen, unsere Ausstrahlung zu verbessern und dadurch im Laufe der Zeit selbstsicherer und überzeugender zu wirken und zu werden. Die souveräne Körpersprache und –haltung wird dann zu einem Teil von uns selbst.

3.) Fällt es uns schwer, zu lächeln, dann können wir uns beispielsweise regelmäßig eine Minute lang einen Bleistift zwischen die Zähne klemmen und dabei die Mundwinkeln leicht nach oben ziehen.

4.) Ein Training der Körpersprache kann hilfreich sein in vielen beruflichen Situationen. Bei schwierigeren Herausforderungen und Fragen ist das Gespräch mit einem Therapeuten oder Coach erforderlich.

Tipps zum Lesen

Die Peanuts Vol. 01 – Die Charlie Brown & Snoopy Show, Season 1, Episode 1-4, DVD, 2003

Bruno, Tiziana, Adamczyk, Gregor, Körpersprache. Taschenguide. Einfach! Praktisch!, 2008, Haufe Verlag, ISBN: 9783448073850

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