Es gibt sie, die Zauberwörter

Es gibt sie, diese kleinen Worte, die große Veränderungen bewirken können. Ich nenne sie Zauberwörter. Sie helfen mir, meine berufliche und private Welt aus einer anderen Perspektive zu sehen. Ein besonderes Zauberwort ist ‚stattdessen‘. Zwei Beispiele: Wie oft frage ich mich, was ist das Richtige für mich? Was wünsche ich mir von meinem Leben?

Mir fällt es schwer, auf diese Fragen eine klare und zielführende Antwort zu geben. Viel einfacher ist es für mich, eine lange Liste von Dingen aufzuschreiben, die ich nicht möchte. Z. B. möchte ich nicht fremdbestimmt leben. Oder, ich will nicht jedes Mal hektisch reagieren, wenn mich jemand im Beruf versucht zu kritisieren. Nachdem ich diese Liste zusammengetragen habe, bringe ich das Zauberwort ‚stattdessen‘ ins Spiel, eingekleidet in die Frage ‚was will ich stattdessen?‘. Mit dieser Frage gebe ich mir für jede in der Liste aufgeführten Aussagen erste Antworten. Auf ‚ich will nicht jedes Mal hektisch reagieren, wenn mich jemand versucht zu kritisieren, was will ich stattdessen?‘ antworte ich, ‚ich will stattdessen ruhig und gelassen mit schwierigen Situationen im Beruf umgehen‘. Im nächsten Schritt frage ich mich dann, wie schaffe ich das? Wer kann mir dabei helfen und wie im Einzelnen? Hilfe bietet hierbei möglicherweise ein gezieltes Coaching oder die Unterstützung meines Chefs oder die von Kolleginnen und Kollegen.

Mit dem kleinen Wort ‚stattdessen‘ habe ich mir eine ganze Welt neuer Möglichkeiten aufgezeigt, die ich jetzt konkret anpacken und weiter ausloten kann, wenn ich mich dafür entscheide. Ohne ‚stattdessen‘ weiß ich genau, was ich nicht will. Im oben genannten Beispiel nicht fremdbestimmt leben. Mit stattdessen, erkunde ich bei mir, was ich möchte, und wie ich weiter gehen will. Selbstbestimmt leben wollen, bedeutet für mich, konkret zu prüfen, wo ist mir dies im beruflichen Alltag möglich? Kann ich zum Beispiel eine Weiterbildung machen, die mir berufliche Alternativen eröffnet, die mir ein selbstbestimmtes Berufsleben erlauben? Ich unterstütze mich bei meinem Stattdessen-Perspektivenwechsel noch zusätzlich, indem ich auch körperlich meine Blickrichtung verändere. Z. B., indem ich aufstehe, wenn ich mich ‚was will ich stattdessen?‘ frage oder indem ich einen Spaziergang mache und dann weiter an meiner Liste arbeite oder indem ich eine andere Computerschrift für meine Antworten verwende usw. ….

 

Lassen Sie sich verzaubern von ‚stattdessen‘.

 

Checkliste

 

1.) Das Sprache Wirklichkeiten erschaffen kann, zeigt ein psychologisches Experiment. Lehrer bekamen den Hinweis, dass sie eine Klasse mit überdurchschnitt guten Schülern übernehmen würden. Am Ende des Schuljahres stimmte dies. Dabei waren zu Beginn alle Schüler nach einem Zufallsprinzip aus gewählt worden und keiner überdurchschnittlich begabt.

 

2.) In einem Beratungsprozess oder einem Selbstcoaching können wir mit Wörtern wie ‚stattdessen‘, ‚was noch‘ oder ‚angenommen, ich würde‘, uns neue Möglichkeiten erschließen und am Ende auch Realität werden lassen, wenn wir uns für die von uns selbst aufgezeigten Chancen entscheiden.

 

3.) Zauberwörter wie stattdessen sind Begriffe, die uns dazu einladen, unseren Blick auf ein Ziel lenken, anstatt auf ein Problem. Mit Sätzen wie ‚was will ich stattdessen‘ lade ich mich selbst ein, mich mehr mit meinen Zielen (und den dazu gehörenden Teilzielen) als mit meinen Problemen zu beschäftigen.

Tipps zum Lesen

Sher, Barbara, Smith, Barbara, Ich könnte alles tun, wenn ich nur wüsste, was ich will, 2011, Deutscher Taschenbuch Verlag, 2011, ISBN: 9783423346627

Beiträge, die Sie auch interessierten könnten