Wieder mal – eine Absage!

Absagen auf Stellenbewerbungen sind frustrierend. Jedes Mal. Weshalb will mich keiner? Was hat der andere oder die andere, was ich nicht bieten kann? Weshalb finde ich einfach keinen Job? Und gar einen zu mir passenden?

Die erste Absage auf unsere Bewerbungsschreiben vermögen wir noch recht locker wegzustecken und trösten uns damit, dass es beim nächsten Mal schon klappen wird. Flattert nach der 10. oder 50. Bewerbung wieder das Schreiben mit dem Satz, ‚leider müssen wir Ihnen mitteilen…‘ in den Briefkasten, dann wird es zunehmend schwieriger, nicht zu resignieren und immer wieder den Gedanken loszulassen, ich scheine nichts zu können, was ich in einem Unternehmen oder in einer Institution einbringen kann. Frust, Ärger und Wut machen sich breit und die Angst, am Ende gar keine Arbeit mehr zu finden. Eine alles andere als leichte Situation für uns, unsere Familie und Freunde.

Was können wir tun, um über die erneute Enttäuschung einer weiteren Absage hinweg zu kommen? Das schwierigste ist dann, zum Telefonhörer zu greifen und bei dem absagenden Unternehmen nachzufragen, was wir bei der nächsten Bewerbung besser machen können. Oft lohnt sich der Anruf. Wir bekommen, wenn wir am Telefon gelassen bleiben, wichtige Hinweise, die wir für uns nutzen können.

Schaffen wir es, zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden und erhalten dann jedes Mal danach eine Absage, dann scheinen unsere Bewerbungsunterlagen gut und informativ gewesen zu sein. An ihnen müssen wir nicht mehr feilen und sie nicht mehr verbessern. Und das Foto war offenbar ebenfalls in Ordnung. Unternehmen laden Bewerberinnen und Bewerber nur dann zum Vorstellungsgespräch ein, wenn sie diese aufgrund der Bewerbungsunterlagen für die zu besetzende Stelle geeignet halten. Ausnahmen sind Institutionen, bei denen eine Ausschreibung für eine Stelle zwingend vorgeschrieben ist und die sich intern längst auf einen Kandidaten geeinigt haben. Stattdessen fragen wir uns, was ist in den Bewerbungsgesprächen schief gelaufen? Welche Fragen haben wir nicht beantwortet oder nicht gestellt? Waren wir authentisch oder haben wir eine Rolle gespielt, die wir nicht beherrschen? Vor unserem nächsten Vorstellungsgespräch sollten wir dann unseren Auftritt mit unserer Familie, unseren Freunden oder einem Coach trainieren und uns immer wieder vor dem Spiegel ausprobieren.

Absagen auf Stellenanzeigen können uns auch dazu verlassen, uns zu prüfen, ob der der Beruf, den wir mit unseren Bewerbungen suchen, unser Wunschberuf ist. Träumen wir womöglich davon, uns anderweitig zu orientieren und weiter zu entwickeln, statt die bislang ausgeübten Tätigkeit weiter auszuüben? Die Zeit der Bewerbungen kann dazu dienen, herauszufinden, wo wir in fünf oder in zehn Jahren sein wollen und wie wir dorthin kommen.

Checkliste

 

1.) Der Umgang mit Absagen auf Stellenangebote, trotz gut und sorgfältig ausgearbeiteter Bewerbungsunterlagen, ist eine Herausforderung.

2.) Je nach Temperament gehen wir mit unserem Frust und unseren Enttäuschungen um. Wichtig ist es, nicht darüber hinwegzugehen und so zu tun als sei nichts. Ein Gespräch mit Dritten, Spazierengehen, Sport oder das Boxen auf das Kissen im Bett können dabei hilfreich sein.

3.) Stellen wir fest, dass wir anfangen zu resignieren und immer weniger Mut haben, erneut eine Bewerbung zu schreiben und abzuschicken, dann ist das ein wichtiges Signal, uns nicht gehen zu lassen, sondern unser Leben wieder in die Hand zu nehmen. Womöglich mit der Unterstützung von Dritten, unserer Familie z. B., unseren Freunden, einem Therapeuten oder einem Coach.

4.) Manchmal kann es auch der richtige Weg sein, sofern möglich, erst einmal die Stopp-Taste zu drücken und aufhören, sich zu bewerben, statt immer nach neuen Jobangebote zu suchen und sich auf Stellen anzubieten, für die wir von vorneherein nicht in Frage kommen. Stattdessen kann eine Weiterbildung zielführender sein für eine mögliche Stelle. Oder wir machen ein Coaching, wenn es um offene berufliche Fragen geht.

5.) Absagen sollten unser Selbstwertgefühl nicht untergraben und nicht schmälern. Es geht nicht um unsere Person, sondern um die Frage, ob ein Unternehmen glaubt zu wissen, dass wir die richtige Besetzung für die ausgeschriebene Stelle sind. Die Gründe für Absagen sind mindestens so vielfältig wie es Personalverantwortliche in

Unternehmen und Bewerber für die ausgeschriebene Stelle gibt.

6.) Wichtig ist, dass wir unsere Bewerbungsunterlagen optimal ausgearbeitet und unseren Auftritt im Bewerbungsgespräch gut trainiert und vorbereitet haben.

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