Danke

Intensivstation: Alarm, ein Stöhnen aus einem der Krankenzimmer, Pflegerinnen und Pfleger in blass gelben Kitteln, künstliches Licht, graue, eng beieinander stehende Tische, darauf Apparaturen und Verbandsmaterial. Ein Patient soll verlegt werden, ihm geht es besser, er braucht die intensive Pflege nicht mehr. Zum Abschied ein fröhliches „Weiterhin gute Besserung Herr X.“ des Pflegers, der ihn in den letzten Tagen betreut hat. Über das Gesicht des alten Herrn, der von einer zweiten Pflegekraft über den Flur zum Ausgang der Station geschoben wird, zieht ein strahlendes Lächeln und seine Augen blitzen vor Freude über den Genesungswunsch.

Danke für die Freundlichkeit des Pflegers, der im Jahr Hunderte von oft totkranker Patienten auf seiner Station betreut, und dabei immer noch die Kraft hat, ein fröhliches, zugewandtes Wort für den einzelnen Patienten zu finden.

Danke auch an die Mitarbeiterin in einem großen Dienstleistungsbetrieb, die am Wochenende freiwillig für eine kranke Kollegin einspringt, statt ihren wohlverdienten freien Tag zu nehmen nach einer langen und anstrengenden Arbeitswoche.

Danke an den netten jungen Mann an der Kasse des Supermarktes, der es im größten Samstagstrubel schafft, ein paar scherzhafte und freundliche Worte zu sagen und damit seine Kunden (wie mich) zum Lachen zu bringen.

Danke sagen: Natürlich nehmen wir das ganze Jahr über wahr, was andere Menschen für uns tun. Wie selbstverständlich sich unsere Chefin, unser Chef für uns einsetzt gegenüber der schwierigen und vor allem am Profit orientierten Leitung unseres Unternehmens. Wie nett uns die Sekretärin jeden Morgen begrüßt und mit einem frischen Kaffee verwöhnt. Wie freundlich die Dame an der Essensausgabe in der Kantine uns jeden Tag neu einen guten Appetit wünscht. Vielleicht ist es dennoch gerade jetzt, in den Tagen vor Weihnachten, ein guter Moment, einmal mehr als sonst Danke zu sagen. Einfach so, ohne große Gestik und ohne großes Theater. Bewusst wahrzunehmen, was der andere tut, ganz selbstverständlich, aus einer inneren Kraft heraus und ohne dafür etwas von uns zu erwarten. Ein vom Herzen kommendes Dankeschön kann vieles bewirken, ein strahlendes Lächeln, eine fröhliche Stimmung, und es kann für wenige Augenblicke die dunkle Winterwelt heller werden lassen.

Danke an Sie für das Lesen dieser Zeilen in den letzten Wochen und Monaten

Ihre –

Inge Maisch

 

Checkliste

Die Checkliste verweist auf Fragen und Erfahrungen aus der täglichen Coaching-Praxis.

1.) Als Kinder haben wir gelernt Bitte und Danke zu sagen. Als Erwachsene entscheiden wir uns frei, wie wir mit Bitte und Danke umgehen. Üblicherweise empfinden wir ein Dankeschön unseres Gegenübers als Ausdruck von Respekt unseren Bemühungen gegenüber.

2.) Wenn wir von Herzen danken, dann beschenken wir uns selbst. Wir machen uns bewusst, was der andere für uns tut – im Großen wie im Kleinen –freuen uns darüber und genießen es, dem anderen unsere Wertschätzung zu vermitteln.

3.) Wenn es uns eher schwer fällt, Danke zu sagen, dann können wir uns vornehmen, ein- bis zweimal in der Woche uns bewusst zu bedanken.

 

Tipps zum Lesen

Immer, wenn es für uns möglich ist, wählen wir für Sie aus der sehr umfangreichen Literatur zu Beruf und Karriere einige Bücher aus, die unsere ganz subjektiven Empfehlungen für Sie sind:

Hörtenhuber, Kurt, Oups Minibuch – Danke: Ein wundervolles Büchlein für alle, die einem lieben Menschen auf liebevolle Weise Danke sagen möchten, Oups Verlag, 2010, ISBN: 9783902763006

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