Mit Humor geht vieles leichter …

Nahaufnahme: ein feines Lächeln um die Mundwinkel. Charmantes Blitzen in den Augen. Humorvoller Blick ins Orchester.

Kamerafahrt auf Arme und Hände: sanfte, leise fast nur angedeutete Bewegungen, danach Schwung im ganzen Körper und wieder das feine Lächeln….

Der 85 Jahr junge Meister der Dirigentenkunst, der Franzose Georges Prêtre dirigierte die Wiener Philharmoniker während des traditionellen Neujahrskonzert am 1. Januar 2010 mit so viel Freude, dass die Musiker innerhalb weniger Minuten ihr Publikum im Saal und weltweit vor den Fernsehbildschirmen mit ihrer leidenschaftlichen Kunst verzauberten. Mit Humor in Mimik und Gestik und scheinbar ohne jede Anstrengung brachte Georges Prêtre eines der weltbesten Orchester zu zwei Stunden langer lebhafter Unterhaltung auf höchstem musikalischen Niveau.

Freude und Humor im Beruf, wie es die Wiener Philharmoniker mit ihrem Dirigenten in den Proben und dann im Konzert am Neujahrstag erlebten, wünschen sich viele Menschen für ihren Berufsalltag. Humor kann beim Lösen von Konflikten ebenso helfen wie beim Finden von kreativen Lösungen bei schwierigen Herausforderungen und beim Zusammenschweißen eines neuen Teams. Humor ist keine Garantie für eine stressfreie Arbeitsatmosphäre in einem Unternehmen. Er wirkt jedoch dabei mit, dass wir leichter und konzentrierter arbeiten können und das eine oder andere Mal unsere Arbeit genießen.

Nur, wie gelingt ein humorvollerer Berufsalltag? Gelassenheit uns selbst gegenüber und ein selbstbewusster Umgang mit unserem Wissen und unserem Nichtwissen sind erste wichtige Meilensteine zum freudvollen Dirigieren unserer eigenen, individuellen Arbeit oder bei der Führung eines ganzen Unternehmens. Der Loslassen des alltäglichen Blicks auf eine bestimmte Situation, das sich selbst Ver-Rücken aus einer vertrauen Position in eine neue Perspektive sind ebenfalls förderlich. Und ein charmantes Lächeln, ein offenes Hinwenden zu unserem Gegenüber sind weitere wichtige Voraussetzungen für eine humorvolle Kommunikation. Und wenn wir dann noch in der Lage sind, in einer schwierigen Situation das Absurde oder Ver-Rückte zu erkennen, und wir über uns und unsere kleinen und großen Schwächen lachen können ohne uns dabei lächerlich zu machen, dann haben wir gewonnen. Manchmal ein Millionenpublikum weltweit, wie Georges Prêtre und die Wiener Philharmoniker.

Checkliste

Die Checkliste verweist auf Fragen und Erfahrungen aus der täglichen Coaching-Praxis.

 

1.) Manchmal ballen sich die „Humorsituationen“: Stau auf der Fahrt zur Arbeit, der erste Anruf ist ein Gespräch mit einem sehr verärgerten Kollegen, ein langweiliges und langes Meeting am Nachmittag – so ein Tag ist für die meisten von uns „gelaufen“. Suchen Sie sich für solche Tage einen „Anker“, der Sie dann an Ihren Humor erinnert und Sie innerlich – und vielleicht auch äußerlich – zum Lächeln bringt. Eine kleine Comicfigur auf Ihrem Handydisplay, ein fröhlicher Spruch an der Wand können uns dabei unterstützen, uns in solchen Situationen zu ver-rücken und selbst einem „gelaufenen“ Tag noch etwas Heiteres abzugewinnen.

 

2.) Lächeln Sie sich morgens im Spiegel an. Konzentrieren Sie sich dabei nur auf Ihre Augen. Nach einiger Zeit werden Sie sich freuen, wenn Sie sich morgens in Ihrem Spiegel begegnen. Genießen Sie sich.

 

3.) Trainieren Sie Ihren Humor. Beobachten Sie Ihren Alltag und achten Sie auf ver-rückte oder absurde Aspekte. Erzählen Sie Ihre Beobachtungen Ihnen zugewandte Menschen und schreiben Sie sie gegebenenfalls auf.

 

4.) Humorvoll führen heißt jedoch nicht, sich über andere lustig zu machen und auf Kosten von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen Witze zu reißen.

Tipps zum Lesen

Immer, wenn es für uns möglich ist, wählen wir für Sie aus der sehr umfangreichen Literatur zu Beruf und Karriere einige Bücher aus, die unsere ganz subjektiven Empfehlungen für Sie sind:

Tieze, Michael, Patsch, Inge, Die Humor-Strategie. Auf verblüffende Art Konflikte zu lösen, 2008, Kösel Verlag, ISBN 978-3466306732

Beiträge, die Sie auch interessierten könnten