Große Welt – ganz klein

Wem wären Sie gerne ganz nahe? Michael Schuhmacher oder lieber Angela Merkel? Wie Sie das machen? Ein Experiment von Soziologen zeigt, dass Sie dies relativ leicht schaffen können: Sie suchen unter den 100 Menschen, die Sie kennen, diejenigen aus, die wiederum Bekannte haben mit vielen unterschiedlichen Kontakten und spätestens nach sechs „menschlichen Zwischenstationen“ und dem berühmten „ich kenne jemand, der jemand kennt, der jemand kennt…“ sollte es Ihnen möglich sein, mit Ihrem Lieblingssportler oder Ihrer Traumpolitikerin ins Gespräch zu kommen. Denn nach Berechnungen von Soziologen und Mathematikern braucht jeder von uns offenbar nur maximal sechs dieser menschlichen Zwischenstationen und ist dann mit allen Menschen auf der Erde im Kontakt und damit vernetzt.

Übersetzt in unseren beruflichen Alltag heißt dies: Je mehr wir unsere beruflichen Kontakte innerhalb und außerhalb unseres Unternehmens pflegen, je mehr wir uns innerhalb und außerhalb unserer Arbeitswelt vernetzten, umso wahrscheinlicher ist es, dass jemand von uns hört, der unser berufliches Können und unser Wissen braucht. Vielleicht unser Chef oder die Chefin selbst, vielleicht die Personalverantwortlichen von einem für uns besonders attraktiven Unternehmen. Und wenn es uns gelingt, Menschen mit besonders vielen Kontakten für uns zu begeistern – oder selbst überdurchschnittlich viele Kontakte zu haben -, steigen die Chancen von uns, weiter empfohlen zu werden. Marketing-Experten haben inzwischen erkannt, dass unser Vernetztsein rund um den Globus eine ebenso wichtige Werbung für ein Produkt bedeuten kann, wie eine aufwendige Kampagne in Fernsehen und Print. Sie setzen auf gut vernetzte und gut informierte Kunden, weil sie wissen, dass deren begeisternde Weiterempfehlung aus einem Buch einen Bestseller machen kann.

Künftig werden wir noch stärker von und mit unseren Beziehungsgeflechten leben und gegenseitig davon profitieren, als wir es in der Vergangenheit getan haben. Eine fachlich fundierte Kommunikation mit anderen, ein gepflegter Smalltalk statt eines belanglosen „Geschwätz“ werden dann ebenso wichtig sein, wie eine kompetente Aus- und Weiterbildung.

Genießen Sie Ihre Beziehungen.

Checkliste

Die Checkliste verweist auf Fragen und Erfahrungen aus der täglichen Coaching-Praxis.

 

1.) Früher sprach man von guten Geschäftskontakten, heute reden wir von Vernetzung. Damals wie heute galten und gelten persönliche Verbindungen als hilfreich, wenn es beispielsweise um die Suche nach einer neuen Aufgabe oder einem neuen Arbeitsplatz geht.

 

2.) Pflegen Sie Ihre Verbindungen, am Arbeitsplatz wie privat. Wenn Sie den Eindruck haben, es könnten ruhig ein paar Kontakte mehr sein, dann versuchen Sie immer mal wieder, außerhalb beruflich bedingter Termine mit Kollegen aus benachbarten Abteilungen oder mit Führungspersönlichkeiten aus anderen Unternehmen ins Gespräch zu kommen.

 

3.) Bitten Sie beispielsweise in der Kantine oder bei einer Veranstaltung Ihren Nachbarn, Ihre Nachbarin Sie mit einem Ihnen unbekannten Kollegen oder Gesprächspartner bekannt zu machen.

 

4.) Seien Sie nicht enttäuscht (und zeigen Sie es nicht), wenn jemand nach einer Vorstellungsrunde kein größeres Interesse an Ihnen zeigt. Sie haben auf alle Fälle Eindruck hinterlassen, der manchmal zu überraschenden Ergebnissen führen kann.

Tipps zum Lesen

Immer, wenn es für uns möglich ist, wählen wir für Sie aus der sehr umfangreichen Literatur zu Beruf und Karriere einige Bücher aus, die unsere ganz subjektiven Empfehlungen für Sie sind:

Kaul, Helge, Community Marketing: Wie Unternehmen in sozialen Netzwerken Werte schaffen, 2008, Schäffer-Pöschel Verlag, ISBN 978-3791027579

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