Unser Weihnachtsbaum – die Notwendigkeit von Ritualen

Weihnachten wird wohl noch eine ganze Weile so bleiben, wie viele von uns es kennen und genießen: Ein Familienfest unter dem Weihnachtsbaum. Gerade junge Leute zwischen 14 und 29 Jahren wünschen sich offenbar weiterhin das klassische Fest, das lässt sich aus einem Artikel dieser Tageszeitung (OP vom 16. 12. 2009) herauslesen. Anscheinend brauchen wir zumindest hin und wieder einen Moment, an dem wir innehalten, um uns mit anderen Dingen, als unserem Alltag beschäftigen zu können (und müssen) und eine Zeit, in der es uns möglich ist, uns als Teil einer größeren Gemeinschaft zu fühlen, auch wenn für den einen oder anderen von uns das Familienfest anstrengend erscheint und wird.

Sich zugehörig zu fühlen, Teil einer Gruppe zu sein, die gemeinsam etwas bewegen kann und will, das ist auch der Wunsch vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einem Unternehmen. Wir wünschen uns Respekt und Anerkennung für unser berufliches Dasein und für unser Tun. Und so gerne wir vor neuen beruflichen Herausforderungen stehen, so sehr benötigen wir hin und wieder feststehende Rituale, die es uns möglich machen, unsere vielfältigen Tätigkeiten flexibel und kreativ anzupacken. Besonders deutlich wird dies, wenn eine Abteilung aufgelöst und in eine andere integriert wird oder wenn ein Unternehmen mit einem anderen fusioniert oder von einem anderen aufgekauft wird. Plötzlich schmückt ein ungewohnter Name das Bürogebäude oder das Fabriktor. Unsere bisherigen Arbeitsabläufe stehen auf dem Prüfstand; die Partnerschaften zu anderen Unternehmen werden verändert oder ganz aufgelöst und Positionen neu verteilt. Wir müssen unsere bisherige Tätigkeit anders einordnen und wahrnehmen.

Damit wir in unserer immer schneller sich verändernden Berufswelt weiterhin engagiert arbeiten können, wünschen wir uns ab und an unseren „Weihnachtsbaum“: Gewohnte Rituale, die uns helfen, uns unbekannten und spannenden Aufgaben stellen zu können. Wir träumen auch im Beruf von unserem Weihnachtsbaum.

Checkliste

Die Checkliste verweist auf Fragen und Erfahrungen aus der täglichen Coaching-Praxis.

 

1.) Schaffen Sie in Ihrem Unternehmen und mit Ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen bestimmte Rituale, die allen helfen, sich als zugehörig, sich als Teil eines Ganzen zu empfinden. Stellen Sie diese ab und an auf den Prüfstand.

2.) Rituale wie das jährliche Aufstellen eines Weihnachtsbaumes helfen uns, uns mit anderen zu identifizieren. Sie können auch dazu beitragen, dass die Vergangenheit über die Gegenwart mit der Zukunft verbunden wird und so Traditionen entstehen oder gelebt werden.

3.) Rituale gehören offenbar zum menschlichen Da-Sein. Sie sind dann besonders bedeutend, wenn Veränderungen anstehen und durchlebt werden sollen.

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