Wer bin ich in meinem Beruf?
Haben Sie schon einmal versucht, Ihren eigenen beruflichen „Steckbrief“ zu schreiben? Probieren Sie es einmal aus. überlegen Sie, welche Fähigkeiten und Schwächen Sie im Beruf haben und formulieren Sie diese im Stil eines Steckbriefs. Etwa Ihr Talent, komplizierte Sachverhalte einfach darstellen zu können.
In Ihrem Steckbrief könnte dazu beispielsweise stehen: Kann klar und sicher formulieren. Ihre Geschicklichkeit, komplexe technische Zusammenhänge in übersichtliche Schritte aufzuteilen, würde in Ihrem Steckbrief heißen: Versteht es, auch schwierige Sachverhalte einfach zu erklären. Wenn Sie ungern Ihre Zeit managen und Schwierigkeiten haben, Termine pünktlich einzuhalten, dann könnten Sie in Ihrem Steckbrief schreiben: Geht kreativ mit der eigenen Zeit und mit der von anderen um. Sind Sie sehr kommunikativ und plaudern für Ihr Leben gerne, dann schreiben Sie: Versteht es, sich regelmäßig mitzuteilen.
Bitten Sie Ihre Kollegen oder Kolleginnen, wenn Sie genügend in sie Vertrauen haben, Ihnen einen beruflichen Steckbrief zu schreiben oder arbeiten Sie ihn gemeinsam mit Ihrer nettesten Kollegin aus.
Ihr beruflicher Steckbrief hilft Ihnen, Ihre beruflichen Fähigkeiten aus einer gewissen Distanz und aus einer anderen Perspektive anzusehen. Prüfen Sie, ob Sie gerne mit dem von Ihnen aufgestellten Steckbrief beruflich „gesucht“ werden möchten. Möglicherweise ist Ihr kreativer Umgang mit der Zeit von anderen etwas, das Sie lieber nicht in Ihrem Steckbrief lesen. Oder Sie entdecken, dass Sie eigentlich zu viel reden und dem anderen zu wenig zuhören. Insbesondere Ihrem Chef oder Ihrer Chefin.
Die einfache und klare Formulierung Ihres Steckbriefes kann dazu führen, dass Sie sich in Ihrem beruflichen Umfeld verändern, Gewohntes hinter sich lassen und am Ende sogar neuen Herausforderungen stellen. Und auf die Frage „Wer bin ich in meinem Beruf?“ finden Sie jetzt eine Sie sehr zufrieden stellende Antwort und einen spannenden Steckbrief.
Checkliste
Die Checkliste verweist auf Fragen und Erfahrungen aus der täglichen Coaching-Praxis.
1.) Das Bild von uns selbst ist häufig genug ein anderes, als unser Wunschbild von uns oder das so genannte Fremdbild, das Bild, das andere von uns haben. Der Steckbrief hilft uns, unser Selbstbild auf spielerische Art und Weise (neu) zu entdecken. Beim Vergleich mit dem eigenen Wunschbild, dem Bild, wie ich mich gerne sehen möchte, und mit dem Fremdbild, das die anderen von mir haben, kann ich meine Stärken und Schwächen leichter entdecken.
2.) Das Bild von uns selbst geht allerdings über das berufliche Selbstbild hinaus. Es umfasst alle Aspekte des menschlichen Lebens.
3.) Ein übersteigertes Selbstbild, das ohne Distanz zu sich selbst existiert und agiert, kann in einem Unternehmen zu Schwierigkeiten führen.
4.) Eine regelmäßige „Kontrolle“ des Selbstbildes mit dem Fremdbild hilft, die eigene berufliche und soziale Situation zu verbessern.
Tipps zum Lesen
Immer, wenn es für uns möglich ist, wählen wir für Sie aus der sehr umfangreichen Literatur zu Beruf und Karriere einige Bücher aus, die unsere ganz subjektiven Empfehlungen für Sie sind:
Conen, Horst: Sei gut zu dir, wir brauchen Dich
Campus Verlag, 2005, ISBN 3-593-37184-7
Kitz, Volker, Tusch, Manuel: Das Frustjobkillerbuch
Campus Verlag 2008, ISBN 978-3-593-38666-9
Kahn, Oliver: Ich. Erfolg kommt von innen
Riva Verlag, 2008, ISBN 978-3-936994-99-5